Unsichtbare Struktur

Trotz vieler gegenteiliger Kommentare und Einschätzungen: Das Spiel der SGE weist gut sichtbare Strukturelemente auf, der Trainer Toppmöller entwickelt Matchpläne, auch diese sind erkennbar. Das Spiel SGE – FC Augsburg in der Analyse.

Eines vorab: Das Spiel gegen die Augsburger war in vielem prototypisch für die gesamte Saison, auch was die so aufgeregten wie unangemessenen Kommentare aus dem journalistischen Umfeld der SGE betrifft.

Augsburg habe Struktur und ein schnelles und zielstrebiges Umschaltspiel, bei der SGE sei „vieles Stückwerk und kaum ein zusammenhängend vorgetragener Angriff“ (sic!) Die Systemfrage sei „unbeantwortbar. Das Publikum pfeift lautstark“, schrieb einer von der Pressetribüne

Und das ist nun wirklich erstaunlich, da exakt das Gegenteil der Fall war, auch in der ersten Halbzeit machte die SGE bereits ein ansehnliches Spiel. Hier das von der Statistikseite Sofascore errechnete Attack-Momentum, man sieht, dass auch schon in Halbzeit eins die offensiven Highlights ziemlich einseitig verteilt waren.

Quelle: sofascore

Erst tief in der zweiten Halbzeit und nach dem 1:2-Rückstand gelang den Augsburgern so etwas wie spielerische Gegenwehr.

Vorgehensweise gegen die Mittelfeldraute der Augsburger

In vielen Beobachtungen ging es unter anderem um die von den Augsburgern im Mittelfeldbereich gestellte Raute und das angeblich nicht adäquate Spiel der SGE gegen diese Aufstellung.

Eine Situation aus der 5. Minute, hier sehen wir, wie das Anpressen aus der Raute funktioniert. Die Raute verzerrt sich Richtung Ballseite, der rechte Rautenspieler Engels hat eine recht kurze Laufdistanz auch Richtung Angriffspressing, kann hier das getriggerte Pressing der Augsburger (Demirovic vorne gegen Pacho) ergänzen, Vargas ist in Schlagdistanz zu Skhiri, Jakic sichert die Zentrale.

So wollten die Augsburger sowohl die Option Angriffspressing bedienen können, die Aufbauversuche der SGE über die Zentrale zustellen und in der eigenen hinteren Linie Überzahl halten (vor allem gegen Marmoush). Und ja, das ist eine gut erkennbare defensive Struktur. Allerdings hat sie einige Schwächen, die die SGE auch in der ersten Halbzeit gezielt zu nutzen wusste.

Das Standbild wenige Sekunden später. Pacho hat Demirovic aussteigen lassen und damit gehen sämtliche Passwege nach vorne auf. Der neuralgische Punkt ist jetzt der Zweikampf Jakic-Marmoush. Jakic muss den ballnahen Stürmer kontrollieren, sonst stehen die 4 Offensiven der SGE hinter ihm 4 gg. 4 gegen die eigene Abwehrkette.

Ob das raumdeckenden Spiel mit einer Raute plus situativem Angriffspressing wirklich so eine gute Wahl gegen die SGE ist, die mit Götze einen Spieler hat, der auch aus der hinteren Reihen sehr viele freie Räume anlaufen kann und vor allem mit Marmoush einen Spieler, der eigentlich nur 1 gg. 1 und mit statischer, relativ großer Distanz verteidigt werden kann (weil er alle dynamischen oder zu engen Deckungsformen mit seinen kurzen Bewegungen und Täuschungen überspielen kann), und die besonders häufig über extreme Breite in der vorderen Reihe spielt, darf zumindest bezweifelt werden und in der hier gezeigten Situation sieht man schon früh im Spiel, wie das schiefgehen kann. Hier haben die Augsburger das erste Mal Glück, weil die SGE den eigentlich starken Positions-Angriff mit dem Anlauftiming beim letzten Pass vorne verdaddelt. Aber wer in der ersten Halbzeit keine Struktur erkennen konnte, möge sich diese Szene aus der 5. Minute anschauen. Hier macht die SGE bereits das, was sie in der zweiten Halbzeit dann zwei weitere Male zum Tor vollendet: Das zu luftige, weil sehr raum- und ballorientierte Schieben der Augsburger über die Halbpositionen aus dem Spiel nehmen. (eintracht.tv ab 10:15).

Nochmal zu Veranschaulichung:

Wir sehen hier, wie ja auch in dem Standbild oben, dass das Rautenmittelfeld der Augsburger im Pressingmodus sehr schnell zu einer 4-2-Verteidigungslinie werden kann. Entscheidend ist dann die Bindung der Kette in der Breite, also hier ganz rechts im Bild. Kann der (Außen-)Verteidiger nicht herausrücken, weil er gebunden ist, entstehen in allen drei Räumen große Lücken und- Passmöglichkeiten vor der Kette.

Das Gegentor und der Spielverlauf der ersten Halbzeit

Das Gegentor fällt nach einem Ballverlust durch Max im Aufbau der SGE. Der Pass von Trapp auf Pacho war ja noch ok, der zweite Pass von Pacho im Pressingfallenbereich der Augsburger war schon sehr riskant und dann kommt der Stockfehler von Max dazu. Danach gibt es ein Abstimmungsproblem zwischen Skhiri und Koch, allerdings liegt der Fehler hier bei Skhiri, weil er auf Abseits spielen will, wo man direkt zum eigenen Tor nicht mehr auf Abseits spielen sollte. Wäre Skhiri durchgelaufen, hätte er das Tor vermutlich verhindern können. Das spielen Demirovic und Vargas aber auch gut aus, solche Gegentore sind einfach nicht immer zu verhindern, wenn man viel aus dem Aufbau und der Kontrolle spielen will, hier wird es begünstigt durch den Stockfehler von Max.

Ansonsten, und ich habe mir das komplett noch einmal im Re-Live angesehen, hatten die Augsburger in den 45 Minuten drei interessante Abschlüsse oder Angriffe,

ein Schuss von Jakic in der 23. Minute aus rund 20 Metern, den er rund 30 Meter über Trapps Tor schoss – der Angriff entstand aus einem Konter nachdem vorne (wieder nach einem eigentlich gut gespielten Halpositionsangriff) Ekitike eine falsche Anschlussentscheidung trifft (das passiert ihm noch sehr oft, weshalb immer der Eindruck entsteht, dass er wie ein B-Jugend-Spieler agiert) und Ebimbe im Gegenpressing fast einschläft, Max ebenfalls zu langsam nach hinten eingreift und in der Kette ebenfalls einige Stellungsfehler gemacht werden (eintracht.tv ab 27:23).

ein gelungener Konter in der 29. Minute, hier hatte die SGE Glück, dass Tietz am langen Pfosten zu spät kam – hier ging die Konterabsicherung total schief, die letzte Reihe bekam keine Tiefe zum eigenen Tor hin, weil Koch im Zweikampf festhing und den nicht verlassen wollte (tendenziell ein Stellungsfehler) und Pacho dann als einziger (zu weit) nach hinten läuft, also eine 1er-Kette bildet, das kann nur schiefgehen. Hier sehr viel Glück für die SGE und solche defensiven Abläufe sind eigentlich recht einfach zu trainieren und gehören auch zur Trainerarbeit. (eintracht.tv ab 34:45)

und ein weiterer Konter in der 31. Minute, bei dem sich Mbabu rechts gegen Chaibi durchsetzen konnte, die Flanke konnte Buta dann aber zentral klären. Diese Situation war auch einer der wenigen echten Abwehrfehler der SGE im ganzen Spiel, Pacho und Max lassen Chaibi da ohne Not im Zweikampf allein, es wird nicht richtig gedoppelt, Max in dieser Szene gleich mit 2 Stellungsfehlern hintereinander, aber auch Pacho schaltet zu langsam.

Die Augsburger versuchten es ansonsten fast ausschließlich mit langen Bällen auf die Stürmer und Pressing, was aber praktisch nie zu irgendetwas Konstruktivem führte.

Während sich die Augsburger also wenig Strukturiertes boten, was sich dann auch in einer Ballbesitzquote von 30 Prozent, sage und schreibe einem Eckball und einem Freistoß, 3 Abschlüssen und exakt einem einzigen Schuss aufs SGE-Tor niederschlug, war die Eintracht mit einem 17-m- Abschluss von Marmoush in der 11. Minute (eintracht.tv ab 15:50), einem weiteren starken Angriff samt Ebimbe-Abschluss in der 15. Minute (eintracht.tv ab 20:10), einem völlig freien Kopfball-Abschluss von Chaibi in der 20. Minute (eintracht.tv ab 15:22), einer sehr gut gespielten Situation in der 24. Minute, die Buta aus rund 22 Metern so gefährlich macht, dass den Ball FCA-Torwart Dahmen nur nach vorne klatschen lassen konnte (eintracht.tv ab 29:31) und in der 44. Minute mit einem Marmoush-Abschluss aus dem 16er nach starkem Angriff über rechtsaußen (eintracht.tv ab 49:35) regelmäßig gefährlich.

Hier in der Szene vor der Chaibi-Chance sieht man auch sehr schön, wie die SGE die Augsburger Raute gezielt zwischen die eigenen Aufbau- und Spitzenlinie zieht und so sich freie Passwege in die Spitze generiert:

Die Situation vor der Chaibi-Chance: Klarer Aufbau in der Spitze, Breite auf beiden Seiten, aktiv auf der Ballseite. Dadurch muss die FCA-Raute im (leeren) Raum stehen bleiben, genau das versucht die Eintracht zu stellen: Nach vorne und zur Seite können Götze und die Mitspieler mit Kurzsprints in alle Richtungen Überzahlsituationen und Passwege herstellen. Das ist aufwendig und riskant aber ein sich wiederholendes Muster, das ja auch hier dann zu einem interessanten Abschluss führt.

Die 2. Halbzeit: Die Tore

Die SGE erhöhte in der zweiten Halbzeit das Risiko vor allem dadurch, dass die defensiven Außen angewiesen wurden, die von den Augsburgern angebotenen Räume von hinten mit anzulaufen, um vor allem außen und auf den Halbpositionen Überzahlmöglichkeiten herzustellen, es wurde situativ auch auf Dreierkette umgestellt, Götze ließ sich im Aufbau oft tief fallen und riss das Spiel damit immer mehr an sich, gleichzeitig rückte Buta jetzt konsequent auf, das Spiel wurde so aus dem Aufbau oft asynchron, meist über rechts, Ziel war der Raum hinter dem linken Rautenspieler der Augsburger Maier und vor dem rechten Verteidiger Pedersen.

54. Minute: Jetzt immer häufiger zu sehen: Götze holt sich die Bälle tief, wird von Buta offensiv überlaufen, Buta zieht in den Halbraum, der von den Augsburgern regelmäßig frei gelassen wurde, die Seite ist überladen. Entscheidend ist, dass so außen eine 2 gg. 1 – Situation entsteht, die dann mit Buta und dem schnellen Ebimbe gut ausgespielt werden kann.

FCA-LV Pedersen schob selten konsequent aus der Kette, während Maier oft früh aus der Raute rückte, wodurch eben die typischen Räume in dieser 4-4-2-Variante sich öffneten. Die linke Defensivseite der Augsburger wurde also offenbar (und zu Recht) als Schwachpunkt ausgemacht und so sah die Angriffsverteilung der SGE im Gesamtspiel dann auch aus:

Quelle: sofascore

Das 1:1 fiel dann auch aus einer solchen Situation, als rechts die Seite durch den nachrückenden Buta überladen wurde:

Wieder zwingt die SGE das FCA-Mittelfeld durch die offensive Besetzung auf der ganzen Spielfeldbreite in den leeren Raum. Hinter dem linken Rauten-Spieler geht der große Raum auf, in dem Buta dann das 2 gg. 1 außen herstellen kann. Ganz oben startet Chaibi schon aus der ganz breiten Aufstellung Richtung langer Pfosten. Nach dem Doppelpass rechts kann er den Querpass dann einschießen. Wir sehen auch, dass die Augsburger in der zweiten Hälfte, wie hier, mehr aus der Zentrale verteidigen, weil sich auf den Halbpositionen nicht dauernd überspielt werden wollten. Das führt dann aber zu den enormen Räumen außen.

Das ist wirklich ein großartiges Positionsspiel-Manöver, das auch gezielt das Problem mit dem Rautenspiel aufgreift (die Außenpunkte agieren oft so offensiv, dass sich dahinter leicht Überzahlen herstellen lassen). So etwas stellen und spielen in der Bundesliga nicht viele Teams. Entscheidend ist der Spielaufbau über die tiefe Halbposition (Götze) und dann das Überladen von Buta über die offensive Halbposition.

Das 2:1 der SGE ist etwas weniger geplant und gezielt, hier kommt der Eintracht auch etwas ein Abwehrfehler der Augsburger entgegen, aber im Grunde kommt auch dieses Tor nur zustande, weil die SGE versucht, gezielte, saubere Angriffe und nicht den erstbesten Offensivball zu spielen.

Das Tor kann nur fallen, weil Skhiri eben nicht den erstbesten (schnellsten) Weg nach vorne sucht, sondern sich Zeit nimmt, sich im Positionsspiel kurz orientiert und dann sieht, dass auf der halbrechten Seite eine 2 gg. 1 – Situation möglich ist:

Hier der Moment, in dem Skhiri den passenden Anschluss über Ebimbe und Marmoush gefunden hat und dann den Ball auf Ebimbe spielt. Diese Anschlussentscheidung von Skhiri ist nicht die erstbeste, sondern die erfolgversprechendste. Dass Skhiri die Ruhe hat, ermöglicht das Tor. Hier sind eben von Ebimbe und Marmoush gezielt Anschlusspositionen besetzt worden.

Die Angriffsfortsetzung über die entscheidende und überragende Körpertäuschung von Marmoush (wie oben erwähnt, kann der Spieler wg. solcher Moves praktisch nicht aus dynamischem Anlaufen verteidigt werden, wozu der bedauernswerte Uduokhai hier aber gezwungen wird) und Ekitike ist dann improvisiert und in der Entstehung auch etwas glücklich, aber Spielern wie Marmoush, Chaibi und Ekitike darf man eben nicht die Chance geben, in vollem Tempo und in Abschlussdistanz zu improvisieren, das kann dann schnell schiefgehen.

Tor Nr. 3 war dann ein Konter nach einer Ecke in der Nachspielzeit, bei der auch der Augsburger Torwart mit nach vorn gekommen war. Den abgewehrten Ball hat Marmoush dann ersprintet und mit einem Gacinovic-Gedächtnis-Sprint Richtung leeres Tor zum Endstand vollendet. Er hat damit eine gute Leistung gekrönt, analytisch ist das Tor aber eher irrelevant.

Das Fazit

Das Toppmöller-Spiel ist zu einem sehr großen Teil auf die offensiven Halbräume ausgerichtet. Im Grunde wird jeder Angriff von diesen Räumen her gedacht, entweder wird über die Halbposition der Doppelpass gespielt wie vor dem 1:1, oder die Tiefenläufe starten von dort, oder es wird diagonal oder quer darüber verlagert, selbst lange Bälle gehen fast nie Richtung Zentrale. Ziel ist es – und das ist eben der entscheidende Punkt in jedem Offensivspiel – in den engen Räumen vorne Überzahl herzustellen bzw. einen letzter-Pass-Fuß freizuspielen.

Beide entscheidenden Tore gegen Augsburg fallen nie im Leben, wenn die SGE den Hau-ruck-Fußball spielen würde, den die halbe Liga spielt und das ist dann eben auch der Grund, warum eine der besten Rückrundenmannschaften in Frankfurt im Grunde kaum etwas entgegenzusetzen hatte und völlig verdient 3:1 verlor. Auch dass die SGE in der ersten Halbzeit auch taktisch etwas verhaltener spielte als in der zweiten Halbzeit bei 1:0 – Rückstand ist nichts besonderes und auch kein Eingeständnis eines falschen Matchplanes oder dergleichen. Der Matchplan hat sich nicht gravierend verändert in der 2. Halbzeit und war schon in der ersten Halbzeit wirksam.

Dass ein Trainer während des Spiels, so wie hier, erkennt, dass ein Gegner, wie die Augsburger das Rautenspiel sehr kompakt interpretieren und zumindest teilweise etwas zu früh herausrücken, wodurch sich Räume öffnen, die man besonders anlaufen kann, ist ja das genaue Gegenteil von Schwäche.

Auch in diesem Spiel war zu sehen, dass das Anberaumen von Tempo- und Tiefensituationen (meist über die Halbpositionen wie gezeigt) zwar schon gut funktioniert, die Umsetzung im Detail aber noch zu oft scheitert. Trotzdem hat die Eintracht von der ersten Minute an solche Situationen, auch Abschlüsse produziert, oft lag es nur an der Genauigkeit im Passspiel oder an kleineren technischen Schwächen, sehr oft am Timing, sonst hätte das Team auch in der ersten Halbzeit bereits Tore erzielen können.

Aus analytischer Sicht noch einige Anmerkungen zu den Diskussionen rund um die SGE. Eine derartige Kampagne, wie sie in den letzten Wochen gegen Toppmöller gefahren wurde, lässt sich mit wenig, was mit Analyse und Taktik, Statistik oder Mannschaftsentwicklung zu tun hat, rechtfertigen. Und dass Leute, die mit ihren Analysen und Prophezeihungen unentwegt daneben liegen, sich darüber Gedanken machen, wie geeignet andere für ihre Jobs sind, ist ein ziemlich anmaßendes Schauspiel. Krösche, auch auf die Gefahr hin, selbst zur Zielscheibe dieses Kindergartens zu werden, lässt sich davon dankenswerter Weise bisher in keiner Weise beeindrucken.

Alles in allem sieht das fußballerisch schon besser aus als noch vor einigen Monaten und das Augsburg-Spiel war ein guter Schritt in der Entwicklung. Mit Bayern und Leverkusen kommen nun zwei Spiele auf die SGE zu, die ohnehin ganz anders verlaufen werden, und in denen eher Konterstärke gefragt sein dürfte. In jedem Fall wird es für das Team darum gehen, alles daran zu setzen, den derzeitigen sechsten Tabellenplatz zu verteidigen. Das wäre ein enormer Erfolg, denn in den letzten 30 (!) Jahren stand die Eintracht genau zwei Mal (!) besser als Platz 6 in einer Abschlusstabelle. 2022 mit Adi Hütter auf Platz 5 und vor 30 Jahren, 1994. Damals wurde Trainer Klaus Toppmöller am 30. Spieltag nach einer 1:2-Niederlage gegen Bayern München entlassen und durch Karl-Heinz Körbel ersetzt, die SGE stand auf Platz 5. Toppmöller scheiterte damals auch an zu hohen Erwartungen, die er allerdings auch selbst geschürt hatte. Nur zwei Jahre später, im Sommer 1996, stieg die Eintracht, nachdem Körbel Anfang April 1996 ebenfalls entlassen und durch den vermeintlichen Heilsbringer Stepanovic ersetzt worden war, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte aus der Bundesliga ab.

(In einer früheren Fassung wird oben im Text auf den Einwurf eines Journalisten eingegangen, wonach die SGE „bewusst“ in der ersten Halbzeit keine Highlights gezeigt habe. Später wurde dann erklärt, damit sei die Stadionregie gemeint gewesen, die wegen der schlechten Stimmung im Stadion keine Highlights gezeigt habe (der tägliche Kampf mit der Sprache – als ob die Stadionregie auch unbewusst keine Highlights zeigen könnte))

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7 Kommentare

  1. zpopov33 sagt:

    Sehr interessante und fundierte Argumentation. Ich fand die letzten Wochen auch schwer zu ertragen, aber gerade die erste Halbzeit gegen Augsburg war vielleicht unglücklich, aber nicht schlecht gespielt von der Eintracht. Wie gesagt: nach den letzten Wochen war ich mir auch nicht mehr sicher, ob ich auf einen Trainer Toppmöller nächste Saison noch wetten würde. Aber die Kritik an ihm lässt – um die Kritiker mal selbst zu zitieren – auch jede Struktur vermissen.

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  2. Anonymous sagt:

    Ich finde deine Kommentare gut und von hohem Sachverstand geprägt. Es gibt Verifizierungen und Falsifizierungen. Hier sehe ich nur Verifizierungen. Du findest den Trainer gut und siehst ein positive Entwicklung. Alle anderen liegen falsch. Das ist für mich sehr schwer nach zu vollziehen.

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    1. Im Text wird auch auf die Fehler in der Detailarbeit hingewiesen, etwa beim Restverteidigen. Das gleiche in den vorangegangenen Texten. Was findest du denn an Toppmöllers taktischen Vorgaben/Entscheidungen falsch?

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      1. Anonymous sagt:

        Aus meiner Sicht müssten die drei Stürmer konsequent den Tormann und die Innverteidiger attackieren. Das passiert aus meiner Sicht kaum. Zudem kommt mir vor, als wenn Götze nur zurückpasst. Daher muss er von den gegnerischen Spielern nicht attackiert werden. Es geht keine Gefahr von ihm aus. Unsere Angriffsspieler suchen zu selten das 1 gg. 1. Insgesamt kann man aus meiner Sicht sehen, dass der Trainer selbst unzufrieden ist, daher schon mehrfach die Positionen neu besetzt hat, da das Spiel nicht so funktioniert, wie er sich das vorstellt.

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  3. Anonymous sagt:

    Vielen Dank lieber Nicolai für deine immer sehr detaillierten, fachmännischen und anschaulichen Analysen. So etwas fehlt leider in der breiter rezipierten Medienlandschaft rund um die SGE, welche mich zumeist eher an den Stammtisch der Vereinskneipe erinnert.

    Medial aber v.a. auch in meinem persönlichen Umfeld wurde Toppmöller in Bezug auf das Stuttgart-Spiel taktischer Harakiri oder gar ein vollständig fehlendes taktisches Konzept vorgeworfen.

    Wie siehst du hier seinen Ansatz mutig gegen Stuttgart spielen zu wollen, hoch zu pressen und die Stuttgarter mehr oder weniger zu spiegeln? Wäre aus deiner Sicht an anderer Ansatz erfolgsversprechender gewesen, bspw. gegen die beiden stuttgarter Ausnahmestürmer mit einer Dreierkette zu agieren oder generell tiefer zu stehen?

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    1. Hallo. Danke für das Lob. Das Stuttgart-Spiel habe ich nicht gesehen, da ich da im Ausland war und bisher noch nicht dazu kam, es mir nochmal anzuschauen. Daher kann ich da nicht viel zu sagen, sorry.

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